Löschgruppe Welschen Ennest

Mitglieder

In der Löschgruppe Welschen Ennest sind aktuell 26 Feuerwehrmänner aktiv. Des Weiteren besteht die Einheit aus 6 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung sowie 13 Jugendliche der Jugendfeuerwehr.

 

Einsatzgebiet

Das Einsatzgebiet der Löschgruppe Welschen Ennest erstreckt sich über die Ortschaften Benolpe, Rahrbach, Kruberg und Welschen Ennest mit einer ungefähren Einwohnerzahl von 3.000 Personen.

 

Gerätehaus

Das Gerätehaus wurde 1984 erbaut und steht in der “Hagener Straße 10”. Es besitzt zwei Stellplätze, welche durch einen HLF-20 sowie einen TLF-3000 belegt werden. Die Hallen sind mit elektrischen Garagentoren ausgestattet. Die Umkleidespinde befinden sich in einem neu errichteten Anbau neben der Fahrzeughalle. Im Obergeschoss sind sanitäre Anlagen für Frauen und Männer getrennt vorhanden. Des Weiteren befindet sich dort ein größerer Schulungsraum mit einem Büro für die Einheitsführung und eine kleine Küche. Der Dachboden wird als Abstellraum genutzt.

 

Fahrzeuge

Die Fahrzeuge der Löschgruppe Welschen Ennest finden Sie hier.

 

Die Einheisführer der Löschgruppe Welschen Ennest seit 1926
(bis 2018 Löschgruppenführer)

Jahr Einheitsführer
1926 – 1930 Josef Tillmann
1930 – 1931 Emil Höfer
1931 – 1933 Jakob Brachthäuser
1933 – 1937 Karl Hellekes
1937 – 1960 Peter Rademacher
1960 – 1982 Josef Kölsch
1982 – 1991 Dieter Wunderlich
1991 – 2002 Friedrich Kordes
2002 – 2005 Uwer Berens
2005 – 2017 Tobias Groß
2017 – 2023 Martin Kowol
2023 – Heute Florian Fisahn

 

Geschichte der Löschgruppe Welschen-Ennest

Die Einheit Welschen Ennest wurde am 21. Februar 1926 in Anwesenheit von Amtmann Grevenstein und des Kreisbrandmeister Diekmann durch den Gemeindevorsteher Robert Schröder ins Leben gerufen. Sie war 40 Mann stark und erhielt 1927 eine neue Handdruckspritze. Für 300 Reichsmark wurden 40 gelb-braune Arbeitsröcke gekauft. Die Feuerlöschgeräte waren im Gerätehaus am Wolfshorn untergebracht, einem Mehrzweckhaus, dass der Gemeinde gehörte und auch der Unterstellung des Totenwagens diente und durchziehende Tippelbrüdern ein Dach bot.

1928 konnte gegenüber dem Gerätehaus ein Steigerturm errichtet werden, der bis zum Jahre 1963 genutzt wurde und dann, schon ziemlich baufällig, der Flurbereinigung zum Opfer fiel. 1929 gab es im Ort noch drei strohgedeckte Häuser. Bei den Einsätzen der Wehr ereignete sich so mancherlei. Die Dienstsprache war “platt”. So gab der Brandmeister Tillmann beim Brand des Bahnpostenhäuschen in der Quermecke im Jahre 1930 den Befehl: “Nun gatt alle op en Balken und ruimet dat Dingen ab!”

1930 wurde die Einheit ebenfalls zu einer Suchaktion eingesetzt, nachdem auf den Postbeamten von Welschen Ennest ein Raubüberfall verübt worden war – doch die Suche blieb ohne Erfolg. In Benolpe soll die Wehr bei Brandeinsätzen immer wieder von der Einwohnerschaft des Ortes belästigt worden sein. Als am 03.10.1931 das Eberts Haus brannte, konnte sie erst nach zwei Stunden und auch da nur unter Polizeischutz zur Brandstelle gelangen.

Natürlich hat in dieser Zeit der “Rote Hahn” tüchtig zupacken können. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass diese Reibereien dann auch zur Gründung einer Feuerwehr in Benolpe beigetragen haben, welche 1931/32 erfolgte. Ebenso gründete man auch in Rahrbach eine Wehr, doch lösten sich beide nach dem Kriege wieder auf und die Einheit Welschen Ennest musste den Brandschutz für das Gesamtgebiet wieder übernehmen. In den Kriegsjahren stellte die Reichsbahn leihweise eine Motorspritze zu Verfügung wodurch man die erhöhte Brandschutzsicherung der Bahnanlagen und Gebäude erwartete. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches erhielt die Wehr durch Amtsbrandmeister Kebbekus erneut eine Motorspritze, die dem Vernehmen nach aus amerikanischer Kriegsbeute gestammt haben soll.

1952 erwarb die Wehr von der Firma Kaiser & Kellermann einen gebrauchten LKW, den sie zum Feuerwehrwagen umbauen ließ. Doch schon vier Jahre später hatte der Wagen ausgedient und die Wehr erhielt ein normgerechtes LF 8 (Löschfahrzeug). Das LF 8 (Marke Opel Blitz) aus dem Jahre 1956 wurde 1975 an Oldtimerliebhaber verkauft und fährt heute noch im Raum Finnentrop. 1961 folgte eine TS 8 und 1964 ein zusätzliches TSF T (VW Bulli). 1965 wurde dann noch eine zweite TS 8 beschafft. Im Jahre 1964 wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses begonnen, das am 21. Februar 1966 der Wehr übergeben wurde (Garagen unterhalb des damaligen Jugendheims).

Da das LF 8 aus dem Jahre 1956 nun schon 19 Jahre im Standort Welschen Ennest verweilt hatte, wurde es 1975 durch ein neues, größeres LF 8 schwer (Marke Mercedes Benz) ersetzt. Um den Brandschutz auch weiterhin gewährleisten zu können, wurde 1983 ein weiteres größeres Fahrzeug (TLF 8/18 Marke Mercedes Benz) angeschafft. Nun wurde das Gerätehaus unterhalb des Jugendheims erneut zu klein, sodass im gleichen Jahre noch mit dem Bau eines größeren und modernen Gerätehauses an der Hagener Straße begonnen wurde, das schließlich am 15.09.1984 seinem Zweck übergeben werden konnte.

Aufgrund der steigenden Einsatzzahlen und der immer größeren Herausforderungen bei technischen Hilfeleistungen erhielt die Einheit im Jahre 2002 ein Hilfeleistungs-Löschgruppen-Fahrzeug (HLF) mit einer deutlich erweiterten Ausstattung. Erstmals waren jetzt beide Fahrzeuge mit einem Löschwassertank ausgestattet. Am 05.06.2022 machte sich eine kleine Abordnung der Einheit auf den Weg nach Luckenwalde (BB) zur Fa. Rosenbauer, um dort ein neues TLF-3000 (Tanklöschfahrzeug) abzuholen. Baugleich mit dem TLF des Löschzug Kirchhundem machte man sich nach einer Werkseinweisung am Folgetag auf den Weg zurück ins heimische Sauerland, wo die Fahrzeuge und Kameraden bereits erwartet wurden.

Da das Feuerwehrhaus an der Hagener Straße nun erneut aus allen Nähten platze, überlegte man im Jahre 2021 bachseitig einen Geräteschuppen aus Holz zu errichten. Bei einem Ortstermin mit der Wehrführung und dem Bauamt beschloss man jedoch, einen Umkleideraum mit Sanitäranlagen zu errichten, alleine schon, um den aktuellen gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Der Spatenstich hierfür erfolgte im Jahre 2022. Nach vielen Arbeitsstunden (auch in Eigenleistung) konnte der Anbau schließlich am 30.10.2022 in einer Feierstunde gesegnet und seinem Zweck übergeben werden.