Jugendfeuerwehr-Jahrgang 1972 trifft sich nach 50 Jahren
Bei einem überraschenden Übungseinsatz in Kirchhundem konnten einige ehemalige Feuerwehrkameraden mit einem Löschgruppenfahrzeug aus den Neunzigerjahren zeigen, dass sie noch immer ein gutes Team sind, sich ihr Können bewahrt haben und nach wie vor vollen Einsatz zeigen, wenn es drauf ankommt.
Am Samstag, den 27. August 2022 fand am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhundem, anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr, ein Treffen der Jugendfeuerwehrkameraden der ersten Stunde statt. Neben den ehemaligen Mitgliedern
Friedhelm Albrecht, Jürgen Beckmann, Hans-Hermann Graf, Helmut Graf, Michael Graf, Wolfgang Hartmann, Jürgen Ivo, Joachim König, Udo Krause, Andreas Löcker, Ludger Patt, Andreas Picker, Dieter Poggel, Friedhelm Sasse, Edgar Schleime, Heinz Schleime, Walter Schwarz, Bernward Siebers, Stephan Theis, Peter Tröster, Reinhard Tröster, Holger Wagener, Ralf Wagener, Jürgen Wollny, Josef Wrede und Martin Wrede,
waren von den Organisatoren Heinz Schleime und Helmut Graf auch der ehemalige stellvertretende Löschzugführer Bernward Japes, die Jugendfeuerwehrwarte Friedhelm Berg, Paul-Martin Nöcker und Herwig Wennerscheid sowie die damaligen Helfer bei der Durchführung der praktischen Übungen Annobert Fischer und Siegbert Picker eingeladen worden. 25 Personen nahmen teil.
Die Jugendfeuerwehr wurde 1972 beim Löschzug Kirchhundem erneut ins Leben gerufen und hat seither viele Feuerwehrmänner und später auch -frauen hervorgebracht, die das Fundament und den Nachwuchs für eine erfolgreiche Feuerwehrarbeit bilden. Zu Beginn wurden 25 Feuerwehrmänner ausgebildet, von denen viele heute noch Mitglieder und Förderer der Freiwilligen Feuerwehr sind. Das gilt auch für diejenigen, die aufgrund eines Wegzugs nicht mehr in der Region wohnen. Jürgen lvo, Joachim König und Heinz Schleime sind immer noch aktiv und fahren auch nach 50 Jahren noch regelmäßig Einsätze mit.
Zu Beginn der Jugendfeuerwehr war diese im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus neben dem Kirchhundemer Rathaus angesiedelt. Die drei Jugendfeuerwehrwarte Friedhelm Berg, Paul-Martin Nöcker und Herwig Wennerscheid bildeten die ersten Jahrgänge des Nachwuchses im Alter von 12 bis 17 Jahren aus. Zur Verfügung standen damals vier Fahrzeuge: ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 (Magirus Deutz), ein Löschfahrzeug mit Tragkraftspritzenanhänger (Opel Blitz), ein Sonderfahrzeug GW-Öl (Mercedes) für die Ölbekämpfung sowie ein Kommandowagen (Ford FK 1000).
Kirchhundem war der erste Löschzug der Gemeinde, der ein solches Jugendangebot bei der Feuerwehr wiederaufbaute. Die Ausbildung richtete sich an männliche Jugendliche, für die es damals nur wenige Freizeitangebote gab. Die technische Ausbildung an Fahrzeugen und Geräten wurde ergänzt durch Veranstaltungen, die den Zusammenhalt und den Teamgeist förderten, wie jährlich stattfindende Zeltlager, Kegelabende, Nachtwanderungen und die Teilnahme an Treffen der Jugendfeuerwehren des Kreises Olpe.
Ab dem 15. Lebensjahr war eine Teilnahme an Feuerwehreinsätzen erlaubt. Die Möglichkeit das theoretisch Erlernte sinnvoll im Notfalleinsatz einbringen zu können, war Motivation und Ansporn und vermittelte den Jugendfeuerwehrmännern die Wertschätzung der älteren, gestandenen Feuerwehrkameraden. Diese Aktivitäten stärkten den Zusammenhalt und es entwickelten sich Freundschaften, die bis heute bestehen.
Auch heute ist die Jugendfeuerwehr eine wichtige Institution und ein sozialer Dreh- und Angelpunkt in Kirchhundem. Noch immer hat die Jugendfeuerwehr eine Stärke von etwa 20 Kamerad:innen, die ausgebildet werden. Seit 2018 gibt es zudem die Kinderfeuerwehr für die Altersgruppe von sechs bis neun Jahren. Der Einstieg in die Jugendfeuerwehr ist seit einigen Jahren bereits ab dem 10. Lebensjahr möglich.
Bei allem Fortschritt sind die wesentlichen Werte und das, worauf es ankommt, gleichgeblieben. Zusammenhalt und Teamgeist sind entscheidend und ebenso wichtig wie ein schnelles Reaktionsvermögen und die Fähigkeit, auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Bis heute sind alle aktiven Mitglieder der Feuerwehr ohne Unfälle von ihren Einsätzen zurückgekehrt – eine Bilanz, wie man sie sich wünscht.
Die hohe Teilnehmerzahl am Jubiläumstreffen zeigt, dass die Jugendfeuerwehr Vielen als eine gute Zeit in Erinnerung geblieben ist. Beim Treffen wurden Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit erzählt und es wurde in Erinnerungen geschwelgt. Die Arbeit der drei immer noch aktiven Kameraden Jürgen lvo, Joachim König und Heinz Schleime wurde besonders honoriert. Außerdem wurde die Leistung der drei Jugendfeuerwehrwarte Friedhelm Berg, Paul-Martin Nöcker und Herwig Wennerscheid besonders gelobt, die für die Belange ihrer Schützlinge immer ein offenes Ohr hatten und, auch über die Übungseinheiten hinaus, jederzeit ansprechbar waren. Darüber hinaus hatten die Jugendlichen im damaligen stellvertretenden Löschzugführer Bernward Japes einen engagierten Fürsprecher und Unterstützer in der Feuerwehrleitung.
In ihren Begrüßungsansprachen zeichneten sowohl der heutige Löschzugführer Volker Bankstahl wie auch der damalige Jugendfeuerwehrsprecher Helmut Graf die Entwicklung der Jugendfeuerwehr nach und hoben deren Wichtigkeit für den Schutz der Bevölkerung hervor.
Zum weiteren Programm gehörten die Besichtigung des Gerätehauses mit dem aktuellen Fahrzeugpark, das Besteigen der Drehleiter und wie anfangs erwähnt, die Durchführung eines Löschangriffs nach der alten FwDV 4, zu der sich spontan neun Teilnehmer gefunden hatten.
Es war das mittlerweile dritte Jubiläumstreffen der ehemaligen Jugendfeuerwehr- kameraden. Auch das 20- und 30-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr wurde mit einem Treffen gefeiert. Im Nachhinein war es wieder viel zu schnell vorbei, obwohl das Treffen bereits um 14:00 Uhr begonnen hatte. Vielfach kam der Wunsch auf, weitere Treffen in kürzeren Abständen durchzuführen. Das zeigt einmal mehr, wie eng das Band ist, das durch die Mitgliedschaft in der Feuerwehr entsteht und wie die wertvolle Jugendarbeit beim Löschzug Kirchhundem zusammenschweißt.